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Liebe BÜrgerinnen und BÜrger von Garmisch-Partenkirchen,

mit 5980 Ja-Stimmen (72,63 Prozent) haben Sie sich am 9. November 2008 für den Erhalt des historischen Viertels rund um die Garmischer Krankenhausschule ausgesprochen. Mit dem gewonnenen Bürgerentscheid ist der Gemeinderatsbeschluss aufgehoben, der das Areal zwischen St.-Martin-, Garten- und Höllentalstraße für ein überdimensioniertes Fünf-Sterne-Hotel mit Eigentumswohnungsblöcken freigegeben hatte.

Damit haben Sie ein basisdemokratisches Mittel genutzt, um ein (über)deutliches Zeichen zu setzen. Sie haben bewiesen, dass Ihnen Ihre Heimat am Herzen liegt und dass Sie die Geschicke des Ortes nicht Investoren in die Hände legen möchten, die lediglich an maximalem Profit und nicht am langfristigen Wohlergehen von Garmisch-Partenkirchen interessiert sind. Sie haben der momentanen Mehrheit im Gemeinderat gezeigt, dass es Zeit ist umzudenken!

Für das überwältigende Engagement, für jede Stimme, für jede – wie auch immer geartete – Unterstützung möchte sich der „Verein zum Erhalt der historischen Bau- und Landschaftsstruktur in Garmisch-Partenkirchen e.V.“ (VEHBL), der sich für dieses Bürgerbegehren stark gemacht hat, ganz herzlich bei Ihnen bedanken!

VEHBL wird sich nun dafür einsetzen, dass durchdachte, innovative und zukunftsorientierte Ortsplanungen auf den Weg gebracht werden, die auf die Bedürfnisse von Einheimischen und Urlaubern gleichermaßen Rücksicht nehmen, und daher den regen Kontakt zur CSU- und zur SPD-Fraktion im Gemeinderat, die das Bürgerbegehren ebenfalls unterstützt haben, aufrechterhalten.

Zum einen muss das Areal rund um die Garmischer Krankenhausschule sinnvoll umgestaltet werden, so dass die Bürgerinnen und Bürger davon nachhaltig profitieren. Begrüßenswert wäre beispielsweise „Stierhalterhaus“ und „Armenhaus“ zu renovieren und in bezahlbare Eigentumswohnung im Rahmen eines „Einheimischenmodells“ umzuwandeln. Aus den durch die jahrzehntelange Vernachlässigung der Gemeinde renovierungsbedürftigen Gebäuden lassen sich – laut Prof. Dr. Karl Ganser, Stadtplaner und emeritierter Professor an der TU München – Schmuckstücke machen. Der Expertenmeinung zufolge eigneten sich die Gründstücke an der St.-Martin-Straße für eine kleinteilige Bebauung, beispielsweise für Generationenübergreifendes Wohnen.

Zum anderen sollte das von Seiten der Unterstützer des Bürgerbegehrens nie in Frage gestellte Fünf-Sterne-Hotel an einem der Alternativ-Standorte in Planung gehen. Um zu garantieren, dass hierbei nach ortsplanerisch und touristisch zukunftsweisenden Gesichtspunkten vorgegangen wird, ist es unbedingt nötig, ein Fachgremium aus Tourismusfachleuten, Stadtplanern und Architekten zusammenzurufen oder zumindest mit Experten Kontakt aufzunehmen, die den Dialog zwischen erfahrenen Touristikern und renommierten Architekten in Gang bringen. Garmisch-Partenkirchen braucht ein Fünf-Sterne-Hotel, das ins gewachsene Ortsbild passt und ein Gegenentwurf zu den bisher eingereichten gesichtslosen Entwürfen sowie den aktuellen Großbauten ist. Will man ein zahlungskräftiges und gebildetes Fünf-Sterne-Klientel anziehen, braucht man mehr als einen Betonklotz mit Ballsaal und Bergblick. Garmisch-Partenkirchen ist ein Ort, an dem Platz für echte Baukultur ist!

Das genaue Ergebnis des Bürgerentscheids können Sie hier sehen >>